Nach jubeln war dem Gast aus Recklinghausen nach dem Spitzenspiel der Regionalliga West nicht zu Mute. Viel mehr lagen die Mädels von Trainer Jörg Amthor nach Abpfiff platt auf dem nassen Rasen. Die Bochumer hatten dem Gegner alles abverlangt. Schließlich hatten beide vor der Partie das eine große Ziel: Aufstieg.
Keine Glückwünsche für Recklinghausen
Am Ende wurde die Entscheidung vom vorletzten auf den letzten Spieltag vertagt. Denn das 1:1 (1:1)-Unentschieden brachte keine Mannschaft so richtig weiter. Und so wollte Amthor auch noch keine Glückwünsche entgegen nehmen, obwohl sein Team zwei Punkte vor Verfolger Bochum auf Tabellenplatz eins steht und es in einer Wochen mit dem Teufel zu gehen müsste, sollten sie diesen Vorsprung noch aus der Hand geben. Doch, das weiß auch Amthor, hat man ja bekanntlich schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen. „Wir haben noch ein richtig schweres Spiel vor uns“, erklärt er, „da ist noch nichts entschieden.“
Sein Gegenüber Arthur Matlik sieht das etwas anders. Für ihn ist der Zug in Sachen Aufstieg abgefahren. „Das ist gegessen“, sagt er ganz sachlich. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Recklinghausen im letzten Spiel nachlässt und das Ding aus der Hand gibt.“ Seiner Mannschaft machte der VfL-Trainer keinen Vorwurf. Auch nicht nach diesem Spiel, in dem sie bereits nach zwei Minuten 0:1 in Rückstand geraten war. Einen Freistoß hatte Katharina Rogalla auf den kurzen Pfosten gebracht, wo Jennifer Balkenhol angelaufen kam und den Ball aus kurzer Distanz über die Linie schaffte.
"Kann nur einer aufsteigen"
„Wir haben uns immer bemüht und alles gegeben“, sagte Matlik, nicht nur mit Blick auf die Partie gegen Recklinghausen, in der die Gastgeber trotz des frühen Rückstandes nicht aufsteckten, immer wieder in Richtung gegnerisches Tor marschierten und in der 38. Minute den verdienten Ausgleich erzielten. Und auch, wenn es diesmal zu einem Punkt reichte, musste Matlik anerkennen: „Es kann halt nur einer aufsteigen.“